Das macht der Frühling mit uns

Am 20./21.03 ist Tag- und Nachtgleiche. Endlich werden die Tage wieder länger. Das hat intensive Auswirkungen auf unsere Psyche und meine Gartenaktivitäten. Die Germanen hießen den Frühling mit dem Fest “Ostara” willkommen. Und was machen wir?

Hände hoch! Wer von euch war am Wochenende im Garten? Alle, die halbwegs einen Meter befestigtes Grün am Eigenheim haben, eine Parzelle mieten oder gern den Balkon begrünen, haben die ersten Sonnenstrahlen genutzt. Die Dreckwühler sind los. Nach langer Pause sind wir wieder mit Schaufel, Hacke und Co. vereint. Endlich Frühlingswetter, endlich Gartenzeit!

Die Germanen feierten den Beginn des Frühlings mit dem Jahreskreisfest Ostara. Die Göttin Ostara bringt uns die Sonne, das Licht, die Wärme und das Leben wieder zurück und symbolisiert neues Wachstum und Wiedergeburt. Das Fest der Göttin Ostara findet meist am 20./21. März (also heute!) zur Tag- und Nachtgleiche oder beim ersten Frühlingsvollmond statt. Bei dem Fest werden zahlreiche Fruchtbarkeitsrituale abgehalten und der Hase (Rammler) galt als Sinnbild der Vermehrung. So kam es auch zustande, dass uns der Hase die Eier bringt.

Viele alte Traditionen und Bräuche sind heutzutage aus den Köpfen der Menschen verschwunden, obwohl wir noch einiges davon praktizieren. So hat man früher zum Beispiel einen Ostara-Busch aus Zweigen gebunden und ihn mit bunten Bändern verziert, um den Frühling willkommen zu heißen. Heute schmücken immer noch gern unsere Zweige im Vorgarten oder stellen sie uns als Dekoration in die Vase.

Auch damals hat man ein großes Feuer angezündet, um den Winter zu vertreiben. Das Osterfeuer ist noch heute ein beliebter Brauch und gilt in der Kirche als Symbol der Auferstehung Jesu Christi.

Foto: Anika Dollmeyer

Aber der Frühling ist nicht nur für Gärtner Zeit des Aufbruchs. Das Sonnenlicht im Frühling stimuliert unsere Serotoninproduktion und wir fühlen uns wieder wacher und fitter. Plötzlich werden wieder alle Sinne von der Natur angesprochen. Wir riechen die Blüten und Knospen, sehen das Grün und spüren wieder Wärme auf der Haut. Das macht Etwas mit uns. Und so heißt jeder die neue Jahreszeit auf seine Weise willkommen, meist sogar unbewusst. Wir misten Kleidung aus, machen Flohmärkte, wir machen lange aufgeschobene Termine beim Frisör, Zahnarzt und Co. und treiben Veränderungen aktiv voran. Alles Alte muss weg. Manchmal auch der alte Partner. Im Frühjahr haben Trennungen Hochsaison. Der Frühling ist die Zeit, in der wir wieder mutig werden und neugierig. Mich findet ihr ab sofort im Garten mit dreckmanikürten Fingern und einem Lächeln im Gesicht. Und wie macht sich bei euch die neue Jahreszeit bemerkbar?

Bärlauch sicher erkennen

Endlich wieder Bärlauch-Zeit! Von März bis Mai streifen wieder unzählige lauchbegeisterte Pflücker mit ihre Sammelkörben durch die Wälder. Aber nicht jeder traut den eigenen Sinnen und nimmt seine Ernte selbst in die Hand. Was, wenn ich mich vergifte? Wo darf ich überhaupt sammeln? Damit ihr ganz sicher sein könnt, dass ihr das richtige Kraut in der Hand habt, gibt’s jetzt ein paar Tipps für die Bärlauchsaison.
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